Du fühlst dich ganz okay, bis du durch Instagram scrollst. Plötzlich scheint jeder schöner, erfolgreicher, erfüllter zu sein als du. Jemand macht gerade Urlaub auf Bali. Jemand heiratet.
Jemand hat ein „perfektes“ Leben, mit weißen Laken, Morgenroutinen und ständig guter Laune.
Und du? Kennst du das? Jemand sieht total gut aus und hat voll die schöne Figur, voll das schöne Gesicht und es scheint für dich so als würden fast alle alles haben, aber du nicht?
Du sitzt vielleicht im Pyjama, mit deinem Café und deine To-do-Liste, die dich eher erschlägt als inspiriert. Und ohne dass du es willst, beginnt dieses unangenehme Gefühl:
Bin ich falsch? Bin ich zu wenig? Was stimmt nicht mit mir?
Dabei wolltest du doch nur kurz abschalten. Plötzlich fühlst du dich, als würdest du in einem Wettbewerb verlieren, von dem du gar nicht wusstest, dass er läuft.
Du fängst an, dich zu fragen: „Warum habe ich nicht das Leben, das sie haben?“
Es ist, als ob du in den „spiegelverkehrten“ Momenten das Gefühl bekommst, nicht gut genug zu sein, weil du dich an der perfekten Fassade der anderen misst. Doch was du dabei übersiehst, ist, dass das Leben der anderen eben nur aus Momentaufnahmen besteht.

Der Vergleich ist oft laut, aber selten wahr
Das Problem ist nicht, dass andere ihr Leben zeigen. Sondern, dass wir uns selbst dabei verlieren.
Denn du vergleichst dein echtes, ungeschminktes Leben mit einem Highlight-Moment von jemand anderem. Einen inneren Zweifel mit einem gefilterten Bild. Meist sieht das alles ganz anders aus hinter diesem Bild kann in dem Moment, was Schlimmes passiert sein, du siehst nur das, was dir die Person zeigen möchte.
Und das ist das Gefährliche: Wir glauben, wir sehen die Wahrheit. Aber in Wirklichkeit sehen wir einen Ausschnitt. Einen Moment, einen Winkel, ein Licht, das gerade günstig fällt. Nicht das Chaos davor oder den Streit danach. Nicht den inneren Kampf, der vielleicht still und heimlich tobt.
Und so wächst ein Gefühl in uns, das eigentlich auf einer Täuschung basiert.
„Ich sollte mehr sein.“
„Ich bin nicht gut genug.“
„Alle anderen kriegen ihr Leben besser hin.“
Dabei ist das Einzige, was passiert:
Du entfernst dich von dir selbst. Von deinem Tempo. Von dem, was dir wirklich gut ist.
Was du nicht siehst:
Wie es dieser Person wirklich geht.
Wie oft sie sich auch selbst vergleicht.
Was sie vielleicht durchmacht, was sie gerade versteckt.

Du kannst dich erinnern, wer du wirklich bist.
Was wäre, wenn du heute einen Moment zufrieden sein würdest?
Statt zu schauen, was andere haben oder tun, zurückzuschauen auf dich.
Was ist dir wichtig?
Was hast du vielleicht schon gemeistert, das dir gar nicht mehr auffällt?
„Du musst nicht ständig besser werden, du darfst auch einfach sein.“
Es ist gesünder manchmal auch zu denken, dass du genug bist. Selbst in unserer Ruhezeit wollen wir oft noch „besser werden“.
Aber was, wenn du gerade gar nichts musst? Manchmal merkt man es kaum. Dieses kleine Gefühl, dass man noch ein bisschen mehr tun sollte. Mehr an sich arbeiten.
Mehr lesen, meditieren, sporteln, heilen und mehr aufräumen. Entwicklung ist natürlich immer schön. Du darfst wachsen, loslassen, aber daraus darf keine Entwicklung aus Druck bestehen, weil so verwandelt es sich in Selbstkritik. Es ist okay, mal nicht zu wachsen. Nicht weiterzukommen. Nicht produktiv zu sein. Vielleicht ist genau dieser Moment der scheinbar „nichts bringt“ heilsamer, als du denkst. Denn hier darfst du dich einfach erleben. Ohne Aufgabe. Ohne Verbesserung. Ohne Druck. Manchmal liegt die größte Entwicklung im Stillstand.
Im Annehmen. Im tiefen Ein- und Ausatmen. Im „Ich bin gerade, wie ich bin und das darf reichen“
Du musst nichts beweisen, um wertvoll zu sein.
Dein Wert hängt nicht davon ab, wie viel du leistest.
Oder wie dein Körper aussieht. Oder wie dein Leben gerade wirkt.
Du bist wertvoll,
weil du bist.
Nicht weil du mithalten musst.